Verkehr

Die Ausgestaltung des Strassen- und Verkehrsraums hat sich grundsätzlich an den Bedürfnissen und der Sicherheit der sogenannten „schwächeren“ Verkehrsteilnehmer*innen (Fussgänger*innen, Radfahrende etc.) zu orientieren. Insbesondere sollen Kinder ihren Schulweg zu Fuss oder mit dem Velo bewältigen können, ohne den Gefahren des Strassenverkehrs ausgesetzt zu sein.

Der motorisierte Individualverkehr braucht zu viel Platz. Es soll in Zukunft konsequenter auf nichtmotorisierte Mobilität gesetzt werden. Automobilität soll erschwert und das Angebot an Parkplätzen in Zentrumsnähe weiter reduziert werden. Grundsätzlich sollen Fussgänger*innen und Velofahrer*innen bevorzugt werden. Mit Hilfe steuerlicher und ordnungsrechtlicher Anreize (Mobilitätssteuer, Geschwindigkeitsreduktionen, mehr Tempo-20-Zonen und Reduktion der Parkzonen) soll eine Verhaltensänderung belohnt werden. Zudem streben wir eine generelle Temporeduktion auf allen Strassen innerorts wie ausserorts an.

  • Die Senkung der Motorfahrzeugsteuer ist rückgängig zu machen. Zudem sollen grosse und schwere Autos mehr Abgaben bezahlen.
  • Der kantonale Steuerabzug für Mobilität soll auf den Preis eines 2.-Klasse-Generalabonnements beschränkt werden. Menschen, die pendeln wollen oder müssen, sollen vorrangig den öffentlichen Verkehr benützen.
  • Road Pricing, d. h. die Erhebung von Gebühren für die Nutzung der Verkehrsinfrastruktur, ist eine Möglichkeit, den Autoverkehr unattraktiv zu machen. Insbesondere der motorisierte Privatverkehr muss massiv eingeschränkt werden. Road Pricing kann ein erster Schritt dazu sein, weshalb wir die Einführung dieses Instruments unterstützen.
  • Gleichzeitig sollen Carsharing, Mitfahrgelegenheiten und Fahrgemeinschaften gefördert werden. Die Besetzungszahl pro Fahrzeug muss zwingend erhöht werden. Insbesondere Grossbetriebe mit vielen Mitarbeiter*innen sollen dazu stärker in die Pflicht genommen werden.
  • Der Kanton soll mit regelmässigen kantonalen autofreien Sonntagen ein Zeichen gegen den motorisierten Individualverkehr setzen. Ausserdem soll sich der Kanton beim Bund für die Durchführung autofreier Tage auf Bundesebene einsetzen.
  • Der Flugverkehr ist mittlerweile der Verkehrsträger, der weltweit am stärksten wächst. Bereits jetzt ist er für 5 % des globalen CO2-Ausstosses verantwortlich, Tendenz stark steigend. Wir fordern deshalb die Einführung einer globalen, mindestens aber europäischen Kerosinsteuer und die Schliessung aller Flugplätze im Kanton Bern (inklusive des Militärflugplatzes Meiringen).
  • Die Stärkung des Veloverkehrs ist nötig und für die Lebensqualität wünschenswert. Ziel muss es sein, dass mehr Menschen aller Alters- und Einkommensklassen Strecken mit dem Fahrrad absolvieren. Dabei ist die Abgrenzung von Rad- und Fusswegen zentral für das Sicherheitsgefühl des Langsamverkehrs.
  • Der Kanton sorgt dafür, dass auf den Kantonsstrassen separate und farbig markierte Spuren und Radwege (mindestens 2 Meter breit) eingerichtet werden, um Velofahrer*innen vom restlichen Fliessverkehr abzugrenzen. Zur Vergrösserung der Fläche für den Langsamverkehr soll die Strassenfläche des motorisierten Verkehrs eingeschränkt werden.
  • Temporeduktion auf 30 km/h generell innerorts.