Wir wehren uns gegen alle Formen von Diskriminierung. Privilegien, egal aufgrund welcher angeborenen oder zugeschriebenen Merkmale, sollen nicht weitervererbt werden, sie gehören abgeschafft.
- Häusliche Gewalt ist eine Gewaltform, von der mehrheitlich (78 % im Jahre 2016 laut BFS) Frauen betroffen sind. Im Jahr 2016 starben in der Schweiz 19 Menschen aufgrund von häuslicher Gewalt, 18 davon waren Frauen. Diese traurige Tatsache zeigt, wie wichtig Institutionen zum Schutz von Frauen sind. Deshalb fordern wir, auch im Zusammenhang mit der von der Schweiz ratifizierten Istanbul-Konvention, den Erhalt der bisherigen Strukturen der Opferhilfe sowie einen verbesserten Zugang (insbesondere für Menschen mit einer körperlichen oder psychischen Beeinträchtigung). Ein grosses Problem sind zudem fehlende Betreuungsangebote nach einem Aufenthalt im Frauenhaus. Hier ist der Kanton angehalten, entsprechende Angebote auf- und auszubauen.
- Der Kanton Bern muss die Benachteiligung von Frauen durch geringere Entlöhnung trotz gleicher Arbeit und Qualifikationen aktiv bekämpfen. Lohndiskriminierungen aufgrund des Geschlechts oder anderer zufälliger Merkmale sind explizit zu verbieten.
- Der Kanton Bern soll in Sachen Elternzeit eine Vorbildfunktion einnehmen: Wir fordern die Einführung einer Elternzeit für alle im Kanton Bern erwerbstätigen und wohnhaften Menschen.
- Jobsharing und Teilzeitpensen sollen für alle Kantonsangestellten unabhängig ihrer Funktion möglich sein. Der Kanton soll Stellen, deren Pensum zwischen 80 und 100 % beträgt, immer mit dem Hinweis ausschreiben, dass ein Jobsharing möglich ist.
- Geschlechterstereotypen, sozioökonomische und kulturelle Hintergründe beeinflussen nach wie vor erheblich die Berufs- und Studienwahl. Der Kanton soll in Zusammenarbeit mit Betrieben und Ausbildungsinstitutionen seine Massnahmen (wie z. B. Projektwochen oder spezifische Schnuppertage) verstärken, um dem entgegenzuwirken.
- Der Kanton soll für alle Einwohner*innen, unabhängig ihrer Herkunft, einen kostengünstigen Zugang zu Sprachkursen (deutsch/französisch) ermöglichen.
- Die Burgergemeinde ist ein alter Zopf aus feudalen Zeiten. Damit werden Klassenunterschiede und Privilegien aufgrund der Geburt zementiert. Die Burgergemeinde gehört abgeschafft, ihr Vermögen soll an den Kanton und die jeweiligen Gemeinden gehen.
- „Racial Profiling“ oder „Ethnic Profiling“, d. h. das Kategorisieren von Menschen nach bestimmten körperlichen oder sozialen Merkmalen, ist rassistisch und diskriminierend. Es basiert auf gesellschaftlichen Macht- und Gewaltstrukturen, die zu bekämpfen und überwinden sind: Im Bereich der Polizeiarbeit, aber auch bei den Sozialdiensten und anderen öffentlichen Institutionen braucht es diesbezüglich eine Sensibilisierung der Mitarbeitenden im Rahmen der Aus- und Weiterbildung.
- Der Kanton Bern soll überprüfen, ob die rechtliche und tatsächliche Gleichstellung von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans* und intersexuellen Menschen (LGBTI*) in der Kantonsverwaltung gewährleistet ist oder ob Massnahmen dazu ergriffen werden müssen.