Energie

Wir sind überzeugt, dass die Herausforderungen der Energiewende nicht nur mit mehr Effizienz und Investitionen in die erneuerbaren Energien gemeistert werden können; genauso nötig ist die Förderung der Selbstversorgung sowie von Lebensweisen, die auf einen reduzierten Verbrauch natürlicher Ressourcen und Konsumverzicht aufbauen (Suffizienz), um die Lebensgrundlagen für zukünftige Generationen zu erhalten.

  • Wir fordern den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie und die Stilllegung aller noch betriebenen Atomkraftwerke (AKW). Gas- und Kohlekraftwerke sind keine Alternativen dazu. Der bis zum Zeitpunkt der Abschaltung der Atomkraftwerke produzierte AKW-Strom soll nur noch auf expliziten Wunsch der Kund*innen geliefert werden.
  • Das AKW Mühleberg wird uns trotz der beschlossenen Abschaltung per 2019 noch über Jahre beschäftigen. Einerseits muss die Sicherheit während der letzten Betriebsjahre und der nachfolgenden Massnahmen zur Stilllegung gewährleistet werden. Das heisst auch, dass die heute bekannten Missstände beseitigt werden müssen. Andererseits muss der Abbau durch die Betreibergesellschaft sichergestellt werden und darf keine zusätzlichen Kosten für die öffentliche Hand zur Folge haben.
  • Der Kanton Bern als Hauptaktionär der BKW soll erwirken, dass diese ihre Beteiligungen an nicht erneuerbaren Energiequellen abstösst. Die BKW soll nur noch Strom aus erneuerbaren Energien anbieten.
  • Wir fordern die Nutzung erneuerbarer Energien. Wir engagieren uns für die Errichtung von dezentralen Kleinkraftwerken, für energieautarke Regionen, für den Bezug von Energie aus lokaler Produktion und für die Förderung von Energiegenossenschaften. Neben der Förderung einer nachhaltigen Entwicklung schaffen diese Arbeitsplätze und erhöhen die regionale Wertschöpfung.
  • Wir fordern eine konsequent höhere Besteuerung aller fossilen Energieträger wie Heizöl, Benzin, Diesel oder Erdgas. Nur so ist eine Umstellung auf erneuerbare Energieträger und die Senkung des Energieverbrauchs realisierbar.
  • Die Preispolitik der BKW soll so ausgestaltet werden, dass der Grundbedarf für alle bezahlbar bleibt und der Luxusverbrauch teurer wird. Mithilfe von energiesparenden Geräten, Sanierungen und Konsumverzicht kann der Grundbedarf sukzessive gesenkt werden.
  • Der Kanton Bern soll bis 2050 die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft erfüllen. Dazu sind verschiedene Massnahmen im Bereich der Energie-, Verkehrs- und Wohnbaupolitik notwendig.
  • Neben der Förderung erneuerbarer Energien und der Verbesserung der Energieeffizienz durch bauliche und technologische Massnahmen muss vor allem der Energieverbrauch der Konsument*innen reduziert werden. Dazu sind neben Informationskampagnen und Bildungsprojekten für eine nachhaltige Entwicklung Abgaben und Recycling-Konzepte geeignete Mittel.
  • Der Kanton fördert aktiv die Installation von Solarzellen zur Warmwasseraufbereitung auf Neubauten und bei Dachsanierungen.
  • Der Energieverbrauch soll weiter mit Anreizen gesenkt und erneuerbare Energien sollen aktiv gefördert werden. Die BKW berät proaktiv, wie Energie eingespart werden kann. Projekte der ewz (Elektrizitätswerk der Stadt Zürich) und anderer Energieversorgungsunternehmen können dabei als Vorbild dienen.
  • Die Stromversorgung ist ein öffentliches Gut und deshalb darf die seit Jahren pendente Liberalisierung des Strommarktes nicht umgesetzt werden.