„Bern Welcome?“ Anmeldemöglichkeit für Wohnungslose in Bern!

Auch in der Stadt Bern gibt es eine grosse Zahl an wohnungslosen Menschen. Das Leben ohne gültige Meldeadresse bürgt viele Hindernisse. In der Stadt Bern ist „mensch“ nur eine sozial existierende Person, wenn man eine gültige Meldeadresse mit einem Briefkasten zum Empfangen von Briefen, Rechnungen und offizielle Schreiben hat. Ohne Adresse kein Wohnsitz – das Leben wird richtig schwer, wenn man sich wegen einer fehlenden Meldeadresse nicht in einer Gemeinde offiziell anmelden kann. Wer sich nicht anmelden kann, hat keinen Zugang zum Sozialamt, zum RAV, zur IV und ist ohne Adresse für Behörden, Arbeitgeber*innen, Immobilienverwaltungen oder Krankenkassen nicht erreichbar.

Die Corona-Krise hat die Situation von wohnungslosen Menschen in Bern zusätzlich erschwert. Viele dieser Menschen haben ihr Einkommen durch den Wegfall von Gelegenheitsjobs verloren, andere kommen durch Kurzarbeit in finanziell prekäre Situationen. Der Zugang zu Sozialversicherungen und staatlichen Hilfsangeboten ist gerade in dieser Krise von grosser Wichtigkeit und soll möglichst niederschwellig gestaltet sein.

Um wohnunglosen Menschen den Zugang zu staatlichen Hilfsangeboten zu gewährleisten, muss die Stadt Bern zeitnah handeln. Deshalb fordert Eva Gammenthaler mit der Dringlichen Motion „Problem der Meldeadresse in Bern“ einerseits, dass sich wohnungslose Menschen auch ohne Meldeadresse bei der Gemeinde anmelden können und so Zugang zu den staatlichen sozialen Institutionen erhalten. Alternativ soll der Gemeinderat über einen Leistungsvertrag eine Institution beauftragen, Menschen ohne Wohnsitz in Bern die Einrichtung einer Meldeadresse und das Empfangen von Post zu ermöglichen, sowie dies die Gassenarbeit in Basel auch gewährleistet.

200918_Bern Welcome Anmeldemöglichkeit für Wohnungslose in Bern!

200917_Motion_Meldeadresse